Flächenverbrauch | Nach Angaben des Umweltbundesamts ist das Ressourcen-Budget für das Jahr 2019 aufgebraucht: »Bis zum 29. Juli hat die Menschheit so viel verbraucht, wie die Erde im ganzen Jahr erneuern kann«. Die Aussage basiert auf Berechnungen der US-amerikanischen Organisation Global Footprint Network (GFN).
Demnach entspricht der weltweite Flächenverbrauch vom 1. Januar bis heute dem Ressourcenbedarf, den die Erde innerhalb eines Jahres decken kann. Die Umweltschutzinitiative veranschaulicht diese Übernutzung des Planeten mit dem Begriff Erdüberlastungstag (engl.: Earth Overshoot Day). 2018 wurde diese Ressourcenerschöpfung am 1. August erreicht. Den Berechnungen von GFN zufolge, geht der Naturverbrauch derzeit 1,75-mal schneller voran, als sich Ökosysteme regenerieren können. In anderen Worten: »die Menschheit lebt von 1,75 Erden«. Nach eigenen Angaben berücksichtigt GFN bei der Ermittlung des globalen ökologischen Fußabdrucks alle biologisch produktiven Flächen, die von Menschen beansprucht werden. Der Flächenverbrauch bezieht sich auf Lebensmittel, Holz, Fasern, Absorption von Treibhausgasen und Unterbringung von Infrastruktur.
Auch für einzelne Länder hat GFN in Zusammenarbeit mit der York University (Toronto, Kanada) den Ressourcenverbrauch ermittelt. Der ökologische Erschöpfungstag in Bezug auf Deutschland war der 3. Mai; für Österreich der 9. April und für die Schweiz der 9. Mai.
Interessant ist auch der Blick auf die Entwicklung der letzten Jahrzehnte. GFN hat für verschiedene Länder folgende Diagramme veröffentlicht, die den Zeitraum 1961 bis 2014 abbilden:
Die oberen vier Länder liegen auf derselben vertikalen Achse (Bereich Null bis sieben globale Hektar pro Person). Für die unteren vier Länder variieren die vertikalen Achsen: von Null bis drei globale Hektar pro Person (Indonesien) bis Null bis 25 globale Hektar pro Person (Brasilien).